Wünsche, Ziele und Visionen. Von der Theorie zur Praxis.

Durch die Theorie des “Spiral Dynamics Integral” angeregt, diskutierten wir in den Gesprächen mit Sinn Ebenen und Werte von Wünschen, Zielen und Visionen. Doch nicht nur das: die Teilnehmer waren angehalten sich mit ihren eigenen Wünschen, Zielen und Visionen für das neue Jahr auseinanderzusetzen.

Das waren Gespräche mit Sinn im Workshopstil.

Spiral Dynamics integral (SDi) [so beschreibt es die Internetseite www.spiraldynamics-integral.de]  ist eine Entwicklungstheorie, die eine umfassende Gesamtschau der historischen, gegenwärtigen und zukünftigen Entwicklung der Menschheit bietet. Dieses Metamodell erforscht die tiefen Codes und Wertesysteme, die dem, was wir glauben, denken, erfahren und tun zugrunde liegen. SDi erklärt warum Menschen unterschiedlich sind, warum sie sich verändern, andere nicht, warum und wie Wertesysteme erscheinen und wie sich diese Lebensbereiche auf biologischer, psychologischer, sozialer und spiritueller Ebene auswirken.“

Ursprünglich wurde “Spiral Dynamics [vom] amerikanischen Psychologen Clare W. Graves in den 50er Jahren entwickelt. Als Entwicklungspsychologe erforschte er, warum Menschen unterschiedlich sind, warum manche sich verändern, andere nicht, und wie wir uns zwischen den auftauchenden und oft chaotischen Versionen der menschlichen Existenz einen besseren Weg bahnen können.”

“Die Wertesystemebilden eines der grundlegenden Elemente von Spiral Dynamics. In der ursprünglichen Arbeit von Clare Graves, Don Beck und Christopher Cowan werden acht verschiedene Wertesysteme definiert, jeweils gekennzeichnet durch eine Farbe. Sie bilden ein in sich verschränktes und sich immer wieder durchdringendes und sich veränderndes Gesamtsystem.”

Einen Teilnehmer erinnerte das Modell an die Maslowsche Bedürfnispyramide. Und tatsächlich, geht man im Internet auf Spurensuche, so werden Vergleiche dazu gezogen. Doch, wie man z.B. bei Stoehr HR nachlesen kann, war für Clare W. Graves das “Modell der Bedürfnispyramide das Abraham Maslow in den 40iger Jahren des letzten Jahrhunderts veröffentlichte, […] nach seiner Meinung zu unflexibel. Er akzeptierte nicht den Endpunkt der Maslowschen Pyramide als den Endpunkt der menschlichen Entwicklung. Er war der Meinung, dass die menschliche Entwicklung kontinuierlich und nie beendet ist.”

Wenn Du mehr über die Maslowsche Bedürfnispyramide erfahren möchtest, dann empfehle ich Dir den Artikel von Markus Hofelich in seinem Online-Magazin Sinn des Lebens 24.de

Um einen Einstieg in die Arbeit in die eigenen Wünschen, Ziele und Visionen zu bekommen, erhielten die Teilnehmer der Gespräche mit Sinn jeweils eine Übersicht, die keineswegs ausgereift, aber dennoch ein Versuch ist, sich der Wertesyteme des Spiral Dynamics anzunähern. Diese Übersicht mit Beispielen zu möglichen Wünschen habe ich in der unten stehenden Tabelle für Dich zusammengefasst:

Wertesystem nach SDiZuordnung von Wünschen
ExistenzEssen, Trinken, Dach über dem Kopf
Zusammengehörigkeit, Wirgefühl & RitualeHarmonische Beziehung, Geborgenheit
Egobildung & ImpulsivitätChefparkplatz
Sinn & Ordnung9 to 5 Arbeitsplatz
Freiheit, Vernunft & stragtegisches DenkenErfolg im Business, Glücksmomente erleben
Gemeinschaft & GleichheitHilfe bekommen oder selbst helfen. Konsens bei der Umsetzung von Projekten
Funktionalität & Flex-FlowAngstfrei leben und daran arbeiten

Nach der SDI Theorie gibt es noch eine weitere Ebene, die Ebene des kosmischen Bewusstseins. Da diese Ebene für uns sehr abstrakt ist und damit schwer vorstellbar, spielte sie an unserem Abend keine weitere Rolle. Wenn Du Dich dafür interessierst, dann empfehle ich Dir die Seiten des Center of Human Emergence.

Deine Wünsche Ziele und Visionen können nach der SDi-Theorie also verschiedene Ebenen haben. Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen Wünschen, Zielen und Visionen?

Der Einfachheit halber ziehe ich den Duden zu Rate. Hier wird ein Wunsch mit einem Begehren gleichgesetzt, “das jemand bei sich hegt oder äußert, dessen Erfüllung mehr erhofft als durch eigene Anstrengungen zu erreichen gesucht wird”.  Demnach ist der Wunsch eher ein passives Begehren. Soll heißen:

Ein Wunsch bleibt ein Wunsch, wenn wir ihm nicht aktiv entgegen gehen.

Doch das Begehren der Menschen ihre eigenen Wünsche zu erfüllen, hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten zugenommen. Und wir kommen nicht umhin aktiv etwas tun, damit unsere Wünsche sich erfüllen. Genau hier kommen Ziele und Visionen um Zuge.

Der Duden definiert das Ziel u.a. als etwas, “worauf jemandes Handeln, Tun o. Ä. ganz bewusst gerichtet ist, was jemand als Sinn und Zweck, angestrebtes Ergebnis seines Handelns, Tuns zu erreichen sucht”.  Die Vision wird u.a. als Bild beschrieben, das “in jemandes Vorstellung besonders in Bezug auf Zukünftiges” entworfen wird.

Ziele und Visionen erfordern also ein aktives Handeln.

Neben der ganz konkreten Arbeit an sich selbst, diskutierten wir die Frage, ob die aktive Arbeit an einer Vision eher zwischen einem Wunsch und einem Ziel Sinn macht, oder eher nach der Zielsetzung. Tatsächlich machen Visionen auf beiden Seiten der Zielsetzung Sinn. So kann eine große Vision in einzelne Ziele heruntergebrochen werden. Beispiel: die aus der Lebensaufgabe entstehende Lebensvision. Andererseits kann ein einzelnes Ziel durch eine Vision positiv unterstützt werden. Beispiel: die Überquerung der Alpen zu Fuß.

Deine Wünsche, Ziele und Visionen haben etwas mit Deiner Lebensaufgabe zu tun.

Die Tatsache allein, dass positive Gefühle mit im Spiel sind, sind ein Hinweis darauf.

Ich empfehle Dir grundsätzlich achtsam zu sein, welche Wünsche Du hegst. Denn auch wenn Du nach dem o.g. Modell des SDI eine untere Ebene eines Wunsches feststellst, so stecken dennoch höhere Ebenen des Wunsches in Dir.

Ein Beispiel: Du hast schon immer den Wunsch einmal im Leben das Nordkap zu besuchen. Vielleicht steht dahinter der Wunsch die Natur zu achten, möglicherweise aber auch Dein Bedürfnis aktiv etwas für die Ökologie dieser Erde zu tun. Eventuell steht hinter dem Besuch des Nordkaps jedoch das Reisen an sich als Dein inneres Bedürfnis andere Länder und Kulturen kennenzulernen und Deinen persönlichen Horizont zu erweitern. Hinter diesem Wunsch wiederum ist möglicherweise das innere Bedürfnis versteckt, dass Du anderen Menschen gerne Dein Wissen weitergeben möchtest.

Die Erkenntnis, was hinter Deinen persönlich motivierten materiellen oder auch ideellen Wünschen, Zielen und Visionen steht, ist ein Prozess. Dieser Prozess bedarf Eigenarbeit an Dir selbst. Er mündet, wenn Du ihn konsequent verfolgst, in Deiner Lebensaufgabe.

Doch welche persönliche Haltung benötigen Wünsche, Ziele und Visionen, um erfüllt zu werden? Lass uns hier einmal wieder den Blick auf Deine Gedanken, Dein Fühlen und Dein Wollen werfen.

Ohne Wille zur Erfüllung fehlt Dir die innere Kraft, etwas für die Umsetzung Deiner Wünsche, Ziele und Visionen zu tun. Je befürwortender Deine Gedanken sind und je positiver Deine Gefühle zur Umsetzung stehen, desto eher wirst Du in Dir einen Willen wahrnehmen.

Der Wille ist Deine innere Schubkraft, die Du benötigst um an Dir und der Erfüllung Deiner Wünsche zu arbeiten, um Visionen entstehen zu lassen und ganz konkret und mit Freude Deine Ziele anzugehen.

Dann fehlt nur noch ein notweniger Impuls und Du legst los.

Fazit 

Was kann Dir dabei helfen von Deinem Wunsch über Deine Vision und Deine Ziele zu einem real greifbaren Erlebnis zu gelangen? Natürlich gibt es eine Fülle an Möglichkeiten, die Dir hier helfen. An dieser Stelle gebe ich Dir 10 der für mich wichtigsten Elemente mit. Ich fasse damit diesen oben beschriebenen mehr theoretischen Beitrag in einen für Dich praktisch nutzbaren Weg zusammen.

  1. Stelle fest, was Du wirklich und von ganzem Herzen wünschst. Wenn es für Dich von Bedeutung ist, dann strebe eine tiefere Ebene Deines Wunsches an, indem Du Dich fragst was hinter Deinem Wunsch für ein inneres Bedürfnis steht.
  2. Visioniere so oft Du kannst die Erfüllung Deines Wunsches. Male Dir ein genaues Bild Deines erfüllten Wunsches aus und belebe ihn in Deiner Vorstellung.
  3. Betreibe Gedankenhygiene. Falls Du nicht weißt, was sich dahinter verbirgt: einen knappen Einblick ermöglicht Dir Büttners Sammelsurium.  Um Deinen Wunsch real werden zu lassen, betreibe Gedankenhygiene, die all das ausklammert, was Deinem Wunsch entgegensteht.
  4. Merkst Du, dass Deine Gedanken in eine Richtung abgleiten, die Deinem Wunsch entgegensteht, dann lege den Schalter um, frei nach dem Motto: Erkennen – Schalter umlegen – in Richtung Deines erfüllten Wunsches denken.
  5. Kontrolliere Deine Gefühle. Das heißt nichts anderes, als dass Du bewusst wahrnimmst, ob Dein Gefühl negativ, indifferent oder positiv ist. Ein positives Gefühl ist wie ein Navigationsgerät, das Dir den für Dich richtigen Weg zeigt. Ein positives Gefühl unterstützt Deinen Willen zur Umsetzung.
  6. Setze Dir Ziele, die es Dir ermöglichen, Deinen Wunsch zu erfüllen. Überprüfe hier und da, ob Deine Zielrichtung für Dich und die Erfüllung Deines Wunsches noch passt und ändere notfalls Deine Ziele.
  7. Handle entsprechend Deiner Zielsetzung.
  8. Ist Deine Zielsetzung mittel- bis langfristig angesetzt, so nutze erneut das Instrument der Vision. Die Vision hilft Dir, Deine Gefühle dem Ziel gegenüber in eine übereinstimmende Richtung zu lenken und damit Deinen Willen zu stärken.
  9. Hast Du Deine Zielsetzung nicht erreicht, so nutze Deinen Humor um darüber hinwegzukommen, sei gelassen genug um Dich nicht negativ zu polen und frei genug um entweder zu improvisieren oder Deine Zielsetzung neu zu justieren.
  10. Nimm Hilfe an. Denn egal ob ein Ratschlag eines Freundes, eine konkrete Hilfe durch einen Fremden, oder ein Miteinander im Team:
    genauso selbstverständlich, wie Du ohne weiteres anderen Menschen helfen würdest, genauso sind andere Menschen bereit Dich zu unterstützen und Deinen Wunsch real werden zu lassen.

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